Landesverband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe in Bayer e. V.
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Die Wirtschaftsprüfer- und Steuerberaterkanzleien in ganz Deutschland stehen vor einem großen Wandel ihrer seit vielen Jahrzehnten bestehenden Geschäftsfelder, wobei sich die Probleme der Steuerberater und deren Mandanten ähneln.
Fehlende Mitarbeiter, hohe Arbeitsbelastung, zunehmender Druck auf die Honorare, hoher bürokratischer Aufwand und vielfach auch ineffiziente Arbeitsabläufe sowie hoher Energieverbrauch sind keine Ausnahme. Im Zuge zunehmender Digitalisierung von Geschäftsprozessen müssen sich die Kanzleien weiteren Herausforderungen stellen.
Viele Studien sehen in der betriebswirtschaftlichen Beratung ein sehr hohes Entwicklungspotenzial.
Der Weg zur Beraterkanzlei, die sich auch Themen wie nachhaltige Unternehmensentwicklung, Energie- und Ressourceneffizienz sowie Verbesserung der Arbeitsbedingungen stellt, bietet die Chance sich praktisch neu zu erfinden.
Steuerberater genießen aufgrund ihrer laufenden Betreuung das Vertrauen ihrer Mandanten und haben besten Einblick ihn alle betriebswirtschaftlichen Unternehmensdaten. Dies schafft gute Voraussetzungen für betriebswirtschaftliche Beratungsansätze.
Es geht darum, die Entwicklung der Kanzleien durch eine Verbesserung der internen Prozesse sowie durch innovative Geschäftsmodelle zum Wohle der Mandanten voranzutreiben.
Die Optimierung der Arbeitsprozesse dient dazu, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu steigern. Dabei werden zunächst Maßnahmen u. a. im Bereich Energie- und Ressourceneffizienz in der Kanzlei selbst umgesetzt. Später soll das Wissen dann an die Mandanten weitergegeben werden. Mit allem, was in der Kanzlei umgesetzt wird, werden neue Beratungsmöglichkeiten und -potentiale bei den Mandanten geboren.
Jeder Arzt, jeder Handwerker, jedes kleine und mittelständische Unternehmen muss die eigenen internen Verwaltungsprozesse optimieren und Kosten reduzieren. Wer, wenn nicht die Steuerkanzlei, sollte hierfür erster Ansprechpartner sein?
Die Steuerkanzlei kann sich somit als fachkundiger Partner für ihre Mandanten in Fragen der Nachhaltigkeit sowie des unternehmerischen Erfolgs positionieren. Getreu dem Motto „tu Gutes, sprich darüber und hilf anderen, ebenfalls besser zu werden.“
Dieses Handbuch, verbunden mit der möglichen Einführung eines zertifizierten Umweltmanagementsystems soll zeigen, dass sich ökologisches Verhalten auch ökonomisch rechnet. So können fallweise bei vergleichsweise geringen Investitionskosten die Stromkosten innerhalb von 2 Jahren um 70 % reduziert und damit mehrere TD Euro pro Jahr eingespart werden.
Noch wirkungsvoller stellt sich die Reduzierung des Papierverbrauchs dar: Hier kann in den meisten Kanzleien der Verbrauch pro Mitarbeiter und Jahr auf 3.000 Blatt gesenkt werden. Viele Kanzleien verbrauchen laut einer Umfrage der Kanzlei selbst derzeit bis zu 15.000 Blatt pro Mitarbeiter, was sich entsprechend auf die Personalkosten niederschlägt.
Das Berufsbild der Steuerberater hat sich revolutioniert: Früher wurde von einem Steuerberater ausschließlich die Aufbereitung der Zahlen vergangener Perioden erwartet – sprich die Erstellung der Finanzbuchführung und der Jahresabschlüsse. Diese Zeiten sind längst passé! Heute müssen Steuerkanzleien zukunftsorientiert beraten und den Mandanten für organisatorische und betriebswirtschaftliche Lösungen und darüber hinaus sogar für Themen rund um Umweltschutz, Energieeffizienz und Technologieeinsatz zur Seite stehen. Natürlich mit Unterstützung weiterer Experten aus bestehenden oder aufzubauenden Netzwerken.
Die Entwicklung hin zur nachhaltigen Steuerkanzlei, also zur zukunftsorientierten Kanzlei, bedeutet Arbeiten an der eigenen Kanzlei. Hierzu gehören das Hinterfragen der eigenen Arbeitsabläufe, die Optimierung von Prozessen, das Prüfen neuer technischer Möglichkeiten zur Verbesserung des Leistungsangebots und zur Einsparung von Energie- und Ressourcenkosten. Maßnahmen, welche die Effizienz der Kanzlei erhöhen, Kosten einsparen, negative Umweltauswirkungen reduzieren und dadurch spürbare Nachhaltigkeit bewirken. Obendrein bietet sich durch dieses neue, innovative Geschäftsmodell die Möglichkeit, mehr Umsatz zu erzielen und den Mandanten einen echten Mehrwert zu bieten.