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Nachhaltigkeit=Vorsprung
Bayerische Akademie für Umwelt, Gesundheit und nachhaltige Entwicklung

Energieanwendung

Nach einer Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) zur Struktur des Energieverbrauchs des Sektors Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD) und dessen spezifischen Strom- und Brennstoffverbrauchs zeigt sich ein durchweg heterogenes Bild bei der prozentualen Zuteilung von Verbräuchen zu Technologien. Für Steuerkanzleien wäre der Bereich büroähnliche Betriebe ausschlaggebend. In diesem Kapitel sollen aber neben den typischen Energieanwendungen für Steuerkanzleien auch andere Querschnittstechnologien betrachtet werden, die bei Mandaten eine Rolle spielen könnten.

 

Quelle:  Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)

 

Beleuchtung

Während die Beleuchtung in einigen Unternehmen anteilig zwar teilweise nur einen geringen Anteil an den gesamten Energiekosten ausmacht, so ist die Einsparung bei Effizienzmaßnahmen in diesem Bereich sehr gut vorauszuberechnen und damit die Wirtschaftlichkeit dieser Maßnahmen eindeutig zu bestimmen. Als Grundlage für den Vergleich der Energieeffizienz wird der Quotient [lm/W] aus Lichtstrom [lm] und der aufgenommenen elektrischen Leistung [W] herangezogen. Wie aus der Grafik zur Struktur des Energieverbrauchs des Sektors Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD) zu erkennen ist, stellt die Beleuchtung im Fall der büroähnlichen Betriebe neben der Kommunikationstechnik den größten Treiber des elektrischen Energieverbrauches dar.

Bei der Bewertung bestehender Beleuchtungsanlagen ist es wichtig, zu den auf den Leuchtmitteln angegebenen Leistungen die Verlustleistung von eventuell notwendigen Vorschaltgeräten zu berücksichtigen. Ob sich ein Umbau lohnt, kann man mit Hilfe des „Online Rechner“ der dena unter http://www.lotse-innenbeleuchtung.de/ schon einmal voruntersuchen.

 

Bei einem Umbau der Beleuchtung auf LED-Leuchten sollte man folgendes berücksichtigen. Oft empfehlen Firmen den Austausch von bestehenden Leuchtmitteln durch sogenannte LED-Retrofit Leuchtmittel, also LED-Leuchtmittel, die in die bestehende Fassung der eingebauten Leuchten passen. Dabei sollte man beachten, dass unter Umständen die VDE Zulassung der gesamten Leuchte erlischt. Zudem sollten vor einem 1:1-Austausch zuerst die aktuellen Bedürfnisse geprüft werden, denn es gibt viele Gründe vorher eine professionelle Lichtplanung zu erstellen um die neue Beleuchtung entsprechend abwägen zu können. Folgende Punkte sollten bei einer Lichtplanung berücksichtigt werden:

  • ästhetisch-gestalterische Behaglichkeit
  • Optimierung der Funktionalität
  • Berücksichtigung gesundheitlicher Aspekte
  • Einhaltung von Normen und Richtlinien
  • Wirtschaftlichkeit bei der Errichtung / Sanierung einer Beleuchtungsanlage
  • Kostenoptimierung während des laufenden Anlagenbetriebs


Neben vielen Vorteilen von LED-Leuchtmitteln und Leuchten muss berücksichtigt werden, dass LEDs temperaturempfindlich sind und mit einem erheblichen Leistungsabfall und reduzierter Lebensdauer bei Übertemperatur zu rechnen ist. Um die richtige Lichtqualität auswählen zu können, hilft der Farbwiedergabe-Index (colour rendering index, CRI) als das Maß der Übereinstimmung von Körperfarben unter Verwendung einer künstlichen Lichtquelle im Vergleich zu einer tageslichtähnlichen Referenzlichtquelle. Das Binning gilt als Klassifizierung abhängig von der Abweichung von Farbtemperaturen. Neben der Energieeffizienz, die LEDs auszeichnen und einer langen Lebensdauer von 25.000 bis zu 50.000 Stunden, bietet die Technik weitere Vorteile:

  • hohe Schalthäufigkeit ohne Reduktion der Lebensdauer
  • sofortiges Wiedereinschalten möglich
  • stufenlose Dimmbarkeit ohne Farbänderung
  • sehr gute Farbwiedergabe - Ra über 90 (Leuchtstoff)
  • kein stroboskopischer Effekt, vibrationsunempfindlich
  • Lichtfarben von 2700K bis 10000K (weiße LED)
  • Lichtausbeute: ca. 40 lm/W bis 110 lm/W
     

IT

Der Energieverbrauch von Computern kann sehr stark variieren. Während ein klassischer Tower-PC bis zu 100W elektrischer Leistung benötigt, kommen sogenannte ThinClients oder Laptops bereits mit 15-20W aus. Neben den einzelnen Arbeitsplätzen werden in der Regel in Steuerkanzleien ein oder mehrere eigene Server betrieben, dies hat für viele Betriebe nicht nur hohe Energiekosten zur Folge. Weitere Nachteile ergeben sich aus dem Raumbedarf, dem erhöhten Wartungsaufwand, der Notwendigkeit eine Klimaanlage betreiben zu müssen und dem höheren Lärmpegel. Abhilfe kann dabei die Virtualisierung schaffen, also das Auslagern der Server in ein großes und effizientes Rechenzentrum. Vorteile von IT-Outsourcing ergeben sich neben der Energieeinsparung dadurch, dass kein Server vor Ort benötigt wird, ein schnellerer Austausch der Geräte erfolgt, keine Datensicherung vor Ort notwendig ist und damit eine höhere Datensicherheit gegeben ist. Durch Virtualisierung fällt in einem RZ nur etwa 1/10 des Energiebedarfs an. Diese Rechenzentren arbeiten auf höchstem Niveau was den Energieeffizienzgrad anbelangt, der als PUE (power usage effectiveness) angegeben wird. Der PUE-Wert berücksichtigt zwar den Energieverbrauch im Rechenzentrum, ermöglicht aber keinen direkten Vergleich zum Energieverbrauch der IT. Mit einer energieeffizienten IT können natürlich die höchsten Einspareffekte erzielt werden. Daneben können optimierte Kühlkonzepte (z.B. freie Kühlung, Grundwasser) den Energieverbrauch senken.  Ein heute gut geplantes, neu gebautes und gut betriebenes Rechenzentrum sollte bei einem PUE  von mindestens 1,4 oder besser liegen, unter günstigen Umständen sind auch Werte um 1,25 erreichbar. Welche Maßnahmen diesen Wert für ein Rechenzentrum in welcher Art beeinflussen, zeigt die nachfolgende Tabelle:

 

Quelle: Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V

 

Neben der IT verbrauchen natürlich noch Peripheriegeräte wie Drucker oder Telekommunikationsanlagen Energie. Gerade Drucker verbrauchen nach einer Studie des Fraunhofer Institutes mehr Energie im Stand-by als im Betrieb. Grundsätzlich bietet aber die IT ein hohes Potential bei ber Verbessung der Umweltbilanz durch papiersparende Prozesse. Dies wird durch den Bund auch entsprechend gefördert.

Digitalisierung (IT-Sicherheit/IT Marketing/digitale Geschäftsprozesse)

 

Gebäudeautomation

Durch Gebäudeautomation lassen sich einzelne Systeme noch effizienter regeln wie beispielsweise die Beleuchtung mit einer Tageslichtsteuerung und Präsenzmeldern. Bei Raumthermostaten kann eine zeitliche Steuerung die Absenkzeiten regeln. Großes Einsparpotential steckt vor allem in der integralen Gebäudeautomation, in der verschiedene Systeme miteinander kommunizieren und einen bedarfsgerechten Betrieb ermöglichen. Die DIN EN 15232 definiert für Gebäude je nach Ausstattung mit Gebäudeautomation (GA) und Technischen Gebäudemanagement Systemen (TGM) vier verschiedene Effizienzklassen: die sogenannten GA Effizienzklassen D, C, B und A. Das Einsparpotential einer solchen Gebäudeautomation ist entsprechend in der Tabelle dargestellt.

 

Energieeffizienzklassen

D

GA nicht energieeffizient

C

(Bezug)
Standard

B

GA erhöhte Energieeffizienz

A

GA hohe Energieeffizienz

Einsparpotenzial

 

 

Büros1,5110,800,7030%
Hörsäle1,2410,750,5050%
Bildungseinrichtungen (Schulen)1,2010,880,8020%
Krankenhäuser1,3110,910,8614%
Hotels1,3110,850,6832%
Restaurants1,2310,770,6832%
Groß- und Einzelhandel1,5610,730,6040%

Quelle: Kieback&Peter

 

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